Das ist ...

4. June 2018

ASVZ Sports Week – wir sind alle Spieler

Die ASVZ Sports Week bedeutet ASVZ im XXL-Format. Eine Woche noch mehr ASVZ– für Rookies und Old-Timers, Experten und Amateure oder einfach für ASVZ-Fans. Das extragrosse Programm fand in der letzten Septemberwoche 2017 zum zweiten Mal statt und bot für jeden Bewegungsdrang Neues und Bewährtes an. Als Berichterstatterin hatte ich die Qual der Wahl. Meinen Fokus legte ich schliesslich auf die Spiele.

“Do you know what my favorite part of the game is? The opportunity to play.”– Mike Singletary, 1958*, American Football-Trainer und ehemaliger Spieler)

Was macht uns zu dem, was wir sind? Wie entwickeln wir unsere Leidenschaften? Und wieso möchten wir vor allem eines: spielen?

Die Welt der Spiele eröffnet ein Paralleluniversum zu unserem Alltag, in das wir eintauchen können.

Schon der erste Schritt des bevorstehenden Wettkampfs, also das Betreten des Spielfeldes, lässt uns alles, was bis zum Zeitpunkt des Anpfiffs passiert ist, schnell vergessen: Der Fokus liegt ab der ersten Sekunde auf den Minuten, die folgen.

Und deshalb wollen wir spielen. Also: Lasst uns spielen.

Rugby

Früher hauptsächlich in Teilen des britischen Commonwealth populär, wird Rugby heute auf allen Erdteilen gespielt. Die All Blacks aus Neuseeland sind manchem Sportfan ein Begriff. Viele wissen auch, wie der Haka aussieht, ihr ritueller Tanz, der vor jedem Länderspiel aufgeführt wird. Denn es ist eine ganz spezielle Aura, die diese Rugby-Spieler - vor allem eben beim Haka - umgibt. Ohne selbst etwas zu tun, spürt der Zuschauer dabei Leidenschaft, Kameradschaft, den Willen, gemeinsam einen Sieg zu erkämpfen und dafür bedenkenlos auf die Kappe zu kriegen.

Seit 2016 ist Rugby 7s (mit 7 anstatt 15 Spielern) sogar an den Olympischen Spielen vertreten. Im ASVZ ist Rugby hautpsächlich durch unseren Partnerverein GC Rugby präsent, der zeigt, dass auch in Schweizer Frauen und Männern kleine Krieger stecken.

Und den Kampf angenommen haben zwölf Teilnehmer, die sich im Rugby-Workshop der Sports Week an dieses Spiel wagten. Diese Neugierigen gaben sich während zwei Stunden in der Abenddämmerung im Sport Center Fluntern noch nicht gerade Saures, aber sie leckten wohl Blut. So schien ein Quäntchen dieser Spieler-Aura auf die Teilnehmenden überzuspringen zu sein, wenn Beobachter auch von Weitem sehen konnten, dass selbst bei diesen ersten Rangeleien die Fairness und der Fun an oberster Stelle standen.

FIFA 17 2vs2 E-Sports Turnier

E-Sports? Es gibt Neuigkeiten für Leute hinter dem Mond, zu denen bis dato – ehrlich gesagt – auch die Autorin dieser Zeilen zählte. Worum es geht? Um elektronischen Sport, der sich in den vergangenen Jahren fest etabliert hat. Der Beweis: Das Asiatische Olympische Komitee hat e-Sports mittlerweile ins Programm der Asienspiele 2022 aufgenommen. Dann ist das virtuelle Spielfeld zwar noch nicht ganz olympisch, aber doch schon nahe dran!

Bis dahin bleibt Zeit zum Trainieren, dachten sich wohl auch die Teilnehmer des ausgebuchten FIFA-17-Turniers. 16 Teilnehmer – die weibliche Form können wir uns mangels Erscheinen von Teilnehmerinnen sparen – trafen sich in zwei nur durch Leinwände erhellten Räumen und sassen in Zweierteams nebeneinander, um gegeneinander zu spielen. Wer ein Spielhöllenklima befürchtete, wurde angenehm überrascht, es herrschte wohlige Ruhe, die einzig durch das Gemurmel der Spieler und die leisen Bewegungen der Controller gebrochen wurde. Geschwitzt wird bei den e-Sports wohl etwas subtiler, aber die Konzentration der Teilnehmer schluckte den Sauerstoff mindestens so schnell wie purer Schweiss. So wurde immerhin das Klischee von  stickigen Räumen erfüllt – und so soll es sein! Insgesamt vergebe ich gerne eine sehr gute Note für diesen Anlass. Selten habe ich eine so friedliche Atmosphäre wahrgenommen, ohne den Ehrgeiz der Teilnehmer vermissen zu müssen. Auf nach Asien!

Netathlon

Wer Mühe hat, sein Racket zum Schlafen aus der Hand zu legen, war beim ersten ASVZ Netathlon gut aufgehoben. In den Disziplinen Badminton, Tischtennis und Tennis standen sich bei diesem Turnier 15 Racketsportler gegenüber. Badminton und Tischtennis konnten auf den regulären Spielfeldern beziehungsweise am ordentlichen Tisch ausgetragen werden, die Tennisspieler mussten flexibler sein und ihre Bälle im Kleinfeld der Halle platzieren. Die Begegnungen wurden im Zehn-Minuten-Turnus ausgefochten mit jeweils zwei Minuten Pause. Langeweile war kein Thema bei der Abwechslung innerhalb dieser Sportarten und liess den Abend schnell verstreichen. Zwar nicht auf einen Schlag, aber eindeutig war der Sieger aller Disziplinen kurz vor 22 Uhr erkoren und konnte den Triumph über alle Netze mit nach Hause nehmen.

Völkerball

Klingelt da was im Hinterkopf? Etwa die Schulglocke, die zur Turnstunde rief, in der wir endlich einmal wieder Völki spielen durften? Genau so musste es den spiel- und spasshungrigen Teilnehmenden der dreissig Teams gegangen sein, die am vorletzten Abend der Sports Week im Sport Center Hönggerberg gegeneinander antraten Auch dieses Turnier war ausgebucht. Und da ging es nicht allein um Sieg oder Niederlage im Spiel: Einen Ehrenpreis gab es auch für das am besten ge- respektive -verkleidete Team. Beim Eintreffen im Sport Center fragte man sich gar, welcher Titel den Teams wichtiger war. Nein, eigentlich war es klar: Who‘s the best dressed team? Dieses Jahr wurden es die Unicornbusters – wagemutig in die fabelhaften Kostüme gestiegen, zahlte sich dieser Mut aus und trug sie zum Textilsieg.

Von Mut kann auch in den Spielrunden die Rede sein. Die Spieler – vor allem Studierende – scheuten keinen Schaumstoffball und zeigten vollen Körpereinsatz. Auch während der Pausen herrschte Hochstimmung, was bestimmt nicht zuletzt den Kostümen zu verdanken war, in die sich neben den Einhörnern praktisch alle stecken liessen. Auch die Foti-Chischte zog die Teams an und hielt die Gruppenmomente für die Ewigkeit fest. Wer dieses Retrogefühl auch wieder einmal aufleben lassen möchte, sollte sich definitiv das Datum fürs nächste Jahr reservieren (28. September 2018). Und wer Inspiration für die Klamotten braucht, schaut erst in die ASVZ-Foti-Chischte und greift danach in die eigene Trickkiste. Wir sehen uns – no excuses!

Basketball 3X3 League

Wie viele Körbe wurden in den 120 Jahren, seit es Basketball gibt, geworfen? Eine unglaublich grosse, kaum nachvollziehbare Menge. Besser nachvollziehbar sind die ebenfalls zahlreichen Veränderungen, die Basketball seit seiner Erfindung durchgespielt hat. Doch Spass, Speed und Teamwork stehen noch immer klar im Mittelpunkt. Das war so, das bleibt so. Die ASVZ 3X3 League funktioniert ganz nach dem Motto, unter dem diese Spielform im Rahmen der Sports Week eingeweiht wurde und seither besteht: Just play. Have fun. Enjoy the game. 

Was bleibt

Wir sind in Spielen oft grosse Helden und manchmal kleine Feiglinge. Wir werden zu Rebellen und Verteidigern, zu Stürmern und zu Drängern, zu Freunden und zu Gegnern. Manche werden zu Siegern, andere zu Verlierern. Aber am Ende des Spiels wird aus dem Gegen- wieder ein Miteinander. Alles, was unter dem Strich zählt, ist das Zusammenspiel von Menschen. Diese Momente nehmen wir mit – und führen sie weiter.

Haben wir aber insgesamt erfahren, was für uns am besten taugt? Müssen wir wissen, ob wir Individualisten, Teamsportler oder Spieler sind und uns für eine Sportart entscheiden? Nein. Festlegen müssen wir uns nicht. Wenn wir nach der Sports Week wissen, dass wir ausdauernd beim Sport bleiben wollen, hat sich jeder Einsatz bereits gelohnt.

Was kommt

Die Sports Week 2018 findet vom 22. bis 30. September statt - hier geht's zum Programm.

 

Rebecca Costabile, ASVZ-Mitarbeiterin und Einzelsportlerin – auf dem Weg zum Spielen.

 

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