Das ist ...

22. October 2018

Bouldern

Was haben Akrophobie, Soziophobie und paranoide Persönlichkeitsstörungen gemeinsam? Alle haben ein Problem mit der Angst, korrekt. Und was haben sie mit dem Bouldern zu tun? Sie sind keine valablen Ausreden in Bezug auf diese Sportart.

Wer sich bewegungstechnisch schon immer mal auf die Spuren unserer Vorfahren begeben wollte, der kann das ohne Angst, denn Bouldern geschieht in Absprunghöhe und diese definieren wir bekanntlich selbst. Für die einen bedeuten zehn Meter ab Boden nach wie vor «Absprunghöhe» und für die anderen ist alles, was höher als zwei Meter ist nicht mehr auf «Absprunghöhe». Wer menschenscheu ist, kann sich gut alleine mit einer Matte an einem Boulderproblem herausfordern, man braucht nicht wie beim Klettern einen (Seil-) Partner. Dasselbe gilt auch für Personen, die sich grundsätzlich nicht gerne auf andere Menschen verlassen.  

Klettern in seiner reinsten Form, das ist Bouldern. Viele behaupten auch, es sei die fairste Art und Weise sich am Fels oder im Plastik zu bewegen, da keine weiteren Hilfsmittel wie Seil, Haken etc. zur Fortbewegung gebraucht werden. Du und der Boulder «by fair means». Ist er zu hart, bist du zu schwach, so simpel lautet die Formel. Das optimale Zusammenspiel von Kraft und Technik ergeben den Tanz der Vertikalen. Wer die Kraft nicht optimal an die Wand bringt, fällt unweigerlich auf die Matte. So gesehen ist die Technik das Sprachrohr der Kraft.

Ich persönlich kenne keine andere Sportart, die den ganzen Körper so optimal trainiert und gleichzeitig die mentale Ebene so stark miteinbezieht und fördert. Kraft, Beweglichkeit und Bewegungsintelligenz sind nur eine kleine Auswahl aus dem Förderprogramm des Boulderns. Natürlich ist meine Meinung nicht ganz objektiv, aber ich kann dir versichern: Bouldern macht Spass und ist eine sehr soziale Einzelsportart, denn zusammen an einem Problem rumtüfteln bereitet oft mehr Freude, als alleine.

 Dalia Hamdy, ASVZ Hochschulsportlehrerin  

 

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