Das ist ...

30. July 2018

Der Moment zu sein, wohin man will, während man dorthin kommt.

Im Orientierungslauf tauchst du in die Welt des Hier und Jetzt ein. Während du orientierungstechnisch mit Routenwahlen gefordert bist und das Verständnis von Raum und Distanz anhand der Geländeinterpretation mit der Karte meistern lernst, beanspruchen Koordination, Kraft, Gleichgewicht und Ausdauer deine Physis. Eine echte mentale Herausforderung unter höchster physischer und psychischer Belastung, mit dem Ziel, auf dich selbst gestellt das Beste aus der Situation zu machen, in der du bist.

In unserem ASVZ-Einsteigerkurs und den wöchentlichen ASVZ-Trainings, gemeinsam mit der Orientierungslauf Gruppe Zürich, findest du das Umfeld, in dem du an deinen physischen, technischen und mentalen Stärken arbeiten kannst. Unter Orientierungsläufern aller Leistungsstufen kannst du lernen, dich austauschen, Spass haben und an den gemeisterten Herausforderungen wachsen.

Damit du dich in der OL-Sprache etwas schneller zurechtfindest, bekommst du hier eine Starthilfe mit einem Ausschnitt aus dem OL-Glossar:

  • Attack point m. (auch Angriffspunkt): sicherer Ausgangspunkt, von dem aus ein schwierig zu findender Posten mittels Feinorientierung oder genauem Kompasslaufen angepeilt wird. Also ein Punkt, der tempomässig in der Regel nicht attackiert werden sollte. Auch Bremspunkt genannt.
  • Bingoposten m.: Posten, welche anhand ihres Standortes, z.B ein Loch in grünem, flachem Gelände, auch mit etwas Glück gefunden werden.
  • Blocherlauf m.: OL, der geistig wenig fordert.
  • Chrutä n.: sich durch Unterholz/dichte Vegetation kämpfen.
  • Dreierdickicht n. (auch Dreiergrün n. Dunkelgrün n.): fast undurchdringliche Vegetation, benannt nach der dreistufig grünen Darstellung der Laufbehinderung auf den OL-Karten. Lässt laut Definition 0 bis 20 % des normalen Lauftempos zu.
  • Fünftägeler m.: OL mit fünf Etappen an fünf Tagen. Ein Klassiker ist der schwedische Fünftage-OL. Allgemein auch Mehrtägeler genannt.
  • Gabelung f.: bahnlegerische Massnahme, mit der im Staffel OL das Nachlaufen erschwert wird, indem den Mannschaften leicht variierte Strecken in verschiedener Reihenfolge vorgesetzt werden. Leicht zu benützen, aber einem OL-Laien schwierig zu erklären. Im Gesamten legen alle Staffeln genau gleich viele Meter zurück. Gabelungen werden auch bei Schlaufen-OL verwendet.
  • Vierergabelung f.: Gabelung mit vier Posten, also für Staffel- oder Schlaufen-OL auf mindestens vier Strecken.
  • gabeln v/i.: es gabelt, die Bahn gabelt = die Bahnanlage enthält Gabelungen.
  • Hängerangliste f.: Zettel, die mit den Namen der Läufer, der Zeit nach an einer Schnur, als Rangliste aufgehängt werden.
  • im Schilf stehen v/i.: sich über den eigenen Standort nicht mehr im Klaren sein.
  • Jagdstart m. (bei Mehretappenrennen): Start nach Rückstand aus vorangegangenen Wettkämpfen (Leader zuerst, Konkurrenten mit dem Rückstand, den sie bis dahin kassiert haben). In der Regel für die letzte Etappe angewendet. Wurde später in der Nordischen Kombination als Gundersen-Methode bekannt und im Skilanglauf als Verfolgungsstart.
  • Kulturgrenze f.: Kartensignatur, bezeichnet deutlich sichtbare Bestandesgrenze im Wald, z.B. zwischen junger Nadelwald-Pflanzung und altem Laubwald.
  • Leitlinie f.: Geländelinie (Strasse, Bach usw.), der entlang sich der Wettkämpfer in Richtung Posten bewegen kann.
  • Musterlauf m.: Kurze OL-Bahn, anhand derer die Läufer vor einem Wettkampf Eigenheiten von Gelände und Karte, das Start- und Zielprozedere, die Art der Postenmarkierung und des Postenkontrollsystems usw. kennenlernen können.
  • Negativgelände n.: Geländetyp, der von Senken geprägt ist (statt von Erhebungen, wie es viel häufiger vorkommt). Meist in Karst- oder Sandgebieten. Oft technisch schwierig, weil die Senken im Vergleich zu Hügeln auf Distanz schlechter sichtbar sind und die oft runde Form der Senken das Auftreten von Richtungsfehlern begünstigt.
  • OLMU: Merkspruch für die vier Leistungssport-Komponenten Orientieren, Laufen, Mentales und Umfeld.
  • Parallelfehler m.: Kartenlesefehler, bei dem der OL-Läufer zwei ähnliche Geländekonfigurationen (z.B. zwei parallele Täler, zwei Wege) verwechselt.
  • quer laufen v/i: auf gerader, direkter Route laufen. Gegenteil: ein Hindernis oder wegloses Gelände unter Benützung von Leitlinien oder schneller belaufbarem Untergrund umlaufen.
  • Riemen m.: lange Strecke zwischen zwei Posten, ab ca. 2 km.
  • Scheibenwischermethode f.: Suchen eines Postens durch zickzackartiges Ablaufen des Postenraumes. Angewendet von unsicheren Kartenlesern, häufig aber auch bei Bingoposten.
  • surfen v/i.: in einer Phase der Groborientierung ohne Leitlinien über beispielsweise wellen- oder streifenförmige Geländeformationen laufen.
  • Tram n.: eine Gruppe von OL-Läufern, welche gemeinsam auf der gleichen Strecke unterwegs ist.
  • Tramfahren/trämeln v/i.: über längere Strecken ohne eigenes Kartenlesen anderen Läufern folgen (sportlich verpönt, ausser in Rennen mit Massenstart, "die hät der Sandra trämlet").
  • überlaufen v/t.: wegen falscher Einschätzung der Distanz an einem Posten vorbeilaufen. Bringt Zeitverlust durch anschliessendes Auffangen und Zurücklaufen.
  • Versetzer m.: kurze OL-Teilstrecke quer zur vorangehenden und nachfolgenden. Auch Verschieber genannt. Dient oft dazu, einen spitzen Winkel in der Bahnlegung zu vermeiden.
  • Weisungen f.pl.: Informationen für Teilnehmer eines OL vor, während und nach dem Wettkampf über technische und organisatorische Belange.
  • Zielstrich m.: «Der OL ist auf dem Zielstrich fertig» = Sprichwort. Wird OL-Läufern gesagt, welche ihre gemachten Fehler (Suchaktionen in Minuten/Sekunden) von ihrer Laufzeit abziehen und dabei glauben, sie hätten gewinnen können.

 

Gion Schnyder, ASVZ Trainingsleiter

 

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