C-Line bringt Farbe in den ASVZ

17. März 2025

Céline Sahaja Quadri – Graffiti-Künstlerin

C-Line bringt Farbe in den ASVZ

Ihr Künstlername ist C-Line und ihr unverkennbarer Malstil bringt Lebensfreude auf Wände: Céline Sahaja Quadri ist die begabte Malerin, welche die ASVZ Sport Center Polyterrasse, Irchel und Gloriarank sowie die Tennisanlage Fluntern mit ihren Kunstwerken verschönert hat.

Aufmerksame ASVZ-Member haben die farbigen Blickfänger längst ins Herz geschlossen. Die nicht zu übersehenden Wandmalereien der Zürcher Künstlerin Céline Sahaja Quadri alias C-Line verschönern verschiedene Wände in mittlerweile vier ASVZ Sport Centern und Einrichtungen. Laura Gründler vom ASVZ-Kommunikationsteam begleitete die Entstehung der kreativen Kollaboration und blickt zurück: «Wir wollten einen frischen Wind in die ASVZ Sport Center bringen und uns gefiel die Idee, mit farbigen Graffiti an Wänden eine positive Stimmung zu erzeugen. Wir luden zwei Zürcher Streetart-Kunstschaffenden zu einem Pitch ein und gaben C-Line den Zuschlag. Sie überzeugte uns mit ihren kreativen Arbeiten, welche die Vielfalt des ASVZ widerspiegeln.»

Seit dem Sommer 2023 verströmt das grösste und damit auch auffälligste Kunstwerk in der Polyterrasse viel Lebensfreude. Auf der einst von Sportfotografien in Schwarz-Weiss-Druck verzierten Wand mit rund 60 Quadratmetern Fläche prangt das erste, kunterbunte Kunstwerk von C-Line für den ASVZ. Die farbenfrohe Malerei lässt verschiedenste Sportutensilien erkennen und trägt zudem die ASVZ-Schlagworte Brain, Body und Soul. Wir haben Céline Sahaja Quadri getroffen und mit ihr über die Herausforderungen eines solchen Grossauftrages sowie über ihre sportlichen und künstlerischen Inspirationen gesprochen.

C-Line, was hat dich an der Arbeit für den ASVZ gereizt?
«Die vom ASVZ gewünschten Sujets zu den Themen Sport und Bewegung haben mich angesprochen und herausgefordert. Alles in allem fand ich es sehr cool, die Herausforderung anzunehmen, den Auftrag mit meinem künstlerischen Stil zu erfüllen. Das ging von den gewünschten Farben bis hin zur Frage, wie abstrakt und gleichzeitig erkennbar meine Sujets für die Betrachtenden sein sollen.»

Wie bezeichnest du deinen Malstil?
«Gute aber auch schwierig zu beantwortende Frage: Ich komme aus der Street- und Urban-Art, aber als solche würde ich meinen Malstil nicht mehr alleine bezeichnen. Es gibt immer wieder Leute, die meine Arbeit mit dem Kubismus vergleichen, der berühmte Maler wie Miro, Picasso oder Mondriaan hervorgebracht hat. Ich selbst gebe meiner Kunst kein Etikett. 

Wie bist du an die gestalterische Aufgabe für den ASVZ herangegangen?
«Meine Arbeiten sind in der Regel eher abstrakt und die Sujets sind nicht zwingend als Gegenstände, Menschen oder Tiere erkennbar. Kleine Monster erscheinen auf meinen Werken immer wieder. Beim ersten grossen Bild an der Wand der Sporträumlichkeiten auf der Polyterrasse brauchte es dann einige Absprachen, bis mein Stil und die von mir gewählten Objekte den Anforderungen des ASVZ entsprochen haben.»

Wie realisierst du so ein Grossprojekt, damit das Werk am Ende auf die Wand passt?
«Ich gestalte auf Papier eine Skizze, die in Quadrate, sogenannte Grids, aufgeteilt wird, welche dann massstabsgetreu auf die Wand übertragen werden. Ich arbeite übrigens mit Farbrollern, nicht mit Spraydosen, da weiss ich am Abend, was ich geleistet habe.»

Dann waren die Arbeiten für die grossflächigen ASVZ-Wandzeichnungen also anstrengend?
«Solch grosse Wandmalereien sind für mich in allen Belangen etwas sehr Spezielles. Wegen der zu gestaltenden Fläche natürlich auch körperlich anstrengend, weil ich die Farbe ja von Hand aufbringe. So grosse Arbeiten würde ich nicht jede Woche bewältigen wollen. Zum Glück hatte ich im ASVZ jeweils auch helfende Hände, das machte es einfacher, auch wenn mir die grossen Wände eine ganz besondere Energie zurückgaben.»

Kleine Zwischenfrage: Bist du sportlich?
«Ja momentan bin ich für meine Verhältnisse so sportlich wie noch nie. Um Rückenschmerzen zu bekämpfen, bin ich seit gut sechs Wochen jeden Tag gezielt eine Stunde am Rückenmuskulatur trainieren. Aber auch sonst mache ich gerne regelmässig Yoga und laufe täglich mit meiner Mops-Mischlingshündin Rhea grosse Runden.»

Deine Malereien zeigen auch mal verlaufende Farbe – ist das gewollt?
«Ja, meine Bilder müssen nicht perfekt sein und behalten damit an den richtigen Stellen ihren Streetart-Charakter bei.»

Wie lange dauerte deine Arbeit an dem rund 60 Quadratmeter-Bild an der Polyterrasse?
«Die reine Malzeit vor Ort belief sich auf gut fünf Arbeitstage. Die Arbeit konnte ich während der Sommerpause 2023 und der damit einhergehenden Revision beinahe ungestört erledigen. Und auch für die Bilder in den Sport Centern Irchel und Gloriarank habe ich in etwa so lange gebraucht. Mein Bild in der Tennisanlage Fluntern ist ein Druck, welcher von meiner digitalen Vorlage erstellt wurde.»

Woran erkennt man deine Werke am besten?
«Die schwarzen oder dunklen Linien und farblich gefüllte Flächen sind mein Markenzeichen. In letzter Zeit sind die von mir gewählten Farben teils etwas kräftiger geworden, die ASVZ-Werke haben mich dabei inspiriert, von den Pastelltönen weiter wegzukommen.»

Und woher hast du die Inspiration für deine Arbeiten?
«Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben. Wenn mir etwas ins Auge springt, fotografiere ich das und verwende es irgendwann vielleicht als Vorlage oder Inspirationsquelle.»

Text: Thomas Borowski
Bild: Silvana Ulber