Wort zum Sport
«Om…»
Die Zeiten sind hart, das Virus ist gekommen, um eine Weile zu bleiben. Vorsicht ist angebracht. Was tun? Gerade in pandemischen Zeiten muss man gelassen bleiben. Deshalb hier fünf Übungen für die nervliche Balance.
Die tibetische Brieftaube
Das Symbol des Friedens ist voll retro und unterläuft subversiv den allgemeinen Digitalisierungsschub: Du machst die Brieftaube. Nimm Stift und Papier, wähle ein romantisches Sujet aus, Format A6, und schreibe mal wieder eine Postkarte. Schick sie an eine liebe Verwandte, Tante Louise oder Onkel Alf oder einen alten Freund. Statt Whatsapp. Spürst du die guten Vibes?
Puuh der Pausenbär
Wer trottet da so gemütlich im 100-Morgen-Wald umher? Es ist Puuh, der putzige Pandemie-Teddy. Er tut im Grunde nichts, ausser Honigschlecken, hat aber seine Sinne offen. Nimm dir Zeit für Pausen. Gönne dir ausgiebige Spaziergänge, ohne Ziel, aber mit der freundlichen Einstellung, dass hinter jeder Hausecke ein Wunder lauert. Vielleicht hüpft dir ein Hase über den Weg oder ein Känguru. Und wo hast du schon wieder den letzten Topf Honig versteckt?
Haushaltshaubentaucher
Um die tödliche Routine im Homeoffice zu ertragen, musst du die äusseren Zwänge kreativ umsetzen. Manchmal hilft es, voll einzutauchen. Mach es wie der Haubentaucher, ein bisschen extravagant: Kostümiert staubsaugen, tanzend die Fenster putzen, oder einmal unter dem Bett schlafen. Ändere nur eine Kleinigkeit, um des Abenteuers willen und mach aus der Maskenpflicht eine Modeschau: Putzen ist plötzlich erfrischend.
Ninja Turtle kafkaesk
Pack den Stier bei den Hörnern und wirf dich wie eine ausgebildete Kampfschildkröte voll in den Fight gegen die Viren. Man sieht sie zwar nicht, aber wenn du intensiv mit der Zeitung im Homeoffice herumfuchtelst und alles Gefleuch verscheuchst und totschlägst, selbst in die hintersten Winkel, bis du alle Krämpfe spürst, dann wohlet es. Gell. Achte unbedingt darauf, dass die Zoomkamera ausgeschaltet ist, sonst könnten sich deine Kolleginnen wundern.
Der Vogel Blumenstrauss
Böse Sträusse stecken den Kopf in den Sand, gute Sträusse tun einem Mitmenschen etwas Feines. Lanciere eine Charmeoffensive, entlaste eine Alleinerziehende, indem du deren Kleinkind buckelst und mit ihm auf einem Bein übers Trottoir hüpfst. Mach jemandem eine Freude und bring etwas Süsses mit. Oder ein Buch. Für die Hirngymnastik. Und wenn dir nichts mehr einfällt, nimm eine Weinbeere und lausche ihren Geräuschen. Was hörst du?
Anleitung
Ja. Es ist zum Mäuse melken. Aber lass die Ziege meckern, denn es ist nicht wegzuschlecken: Akzeptiere die äusseren Umstände. Vergiss, was nicht zu ändern ist. Und dann tue eins ums andere. Hauptsache, du tust was. Damit du im Frühling trotz allen Einschränkungen nicht durchdrehst. Viel Glück!
Claudio Zemp, Gedankenjongleur
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